Nervensystem-Regulation über Atmung.

Das autonome Nervensystem (ANS) ist ein Teil des peripheren Nervensystems, der automatische Funktionen des Körpers reguliert, wie Herzschlag, Atmung, Verdauung und Stoffwechsel. Es besteht aus zwei Hauptkomponenten: dem sympathischen Nervensystem, das den Körper auf Anspannung vorbereitet („Kampf oder Flucht“), und dem parasympathischen Nervensystem, das Entspannung und Erholung fördert („Ruhen und Verdauen“).

 

Tiefes Atmen kann das autonome Nervensystem beeinflussen, insbesondere das parasympathische System. Hier sind einige Wege, wie tiefes Atmen mit dem autonomen Nervensystem in Verbindung steht:

 

1. Vagusnerv-Stimulation:

Der Vagusnerv ist ein wesentlicher Bestandteil des parasympathischen Nervensystems. Tiefes Atmen, insbesondere wenn die Atmung langsam und durch den Bauch erfolgt (diaphragmatisch), stimuliert den Vagusnerv. Dies kann zu einer Aktivierung des parasympathischen Systems führen, was Entspannung und einen beruhigenden Effekt auf den Körper hat.

 

2. Reduzierung von Stresshormonen:

Tiefe, langsame Atmung kann auch dazu beitragen, den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) zu senken. Eine erhöhte Aktivität des parasympathischen Systems durch tiefe Atmung kann dazu beitragen, den Stressantwortmechanismus des Körpers zu mildern.

 

3. Herzratenvariabilität (HRV):

Tiefes Atmen kann die Herzratenvariabilität erhöhen, was ein Indikator für die Anpassungsfähigkeit des autonomen Nervensystems ist. Eine höhere HRV wird oft mit besserem Stressmanagement und einer insgesamt besseren Gesundheit in Verbindung gebracht.

 

Um von den beruhigenden Effekten des tiefen Atmens zu profitieren, ist es wichtig, regelmäßig zu üben. Atemtechniken können in Stresssituationen, vor dem Schlafengehen oder als Teil einer regelmäßigen Entspannungspraxis eingesetzt werden.

 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass individuelle Reaktionen auf Atemübungen variieren können. Wenn Sie spezifische gesundheitliche Bedenken oder Fragen haben, ist es ratsam, mit einem Gesundheitsdienstleister zu sprechen, bevor Sie tiefgreifende Veränderungen in Ihrer Atempraxis vornehmen.

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