Ist Breathwork gefährlich?

Diese Frage ist wichtig klar und eindeutig zu beantworten. Nein, wenn Du gesund bist. Transformatives Atmen wird von unzähligen Kulturen seit Jahrhunderten gefahrlos eingesetzt. Ja, wenn Du unter bestimmten Vorerkrankungen leidest. Es ist ähnlich wie bei Sport. Im Grunde ist Sport gesund. Aber nicht für jeden zu jedem Zeitpunkt gleichermaßen.

Kontraindikationen für Breathwork

Mit Breathwork ist hier "transformatives Atmen", "verbundenes Atmen", "connected breathing", oder ähnliches gemeint. Die klassischen Kontraindikationen sind:

  • Herz-/Kreislauferkrankungen (zb. hoher Blutdruck)
  • Asthma
  • Schwangerschaft
  • Diabetes
  • Epilepsie
  • Gefäßerkrankungen
  • erhöhter Augeninnendruck, Retinaablösung
  • psychiatrische Erkrankungen (zb. Borderline, Schizophrenie)
  • akute Angst-/Panikattacken
  • schwere persönliche Krisen

Breathwork kann eine sehr intensive Erfahrung sein. Wenn Du intensiver atmest, verlierst du mehr CO2 als normal und es kann zu Krämpfen kommen. Es ist wichtig genau auf die eigene Grenze zu achten und beim Auftreten von Krämpfen entsprechend weniger zu atmen oder Pausen zu machen bis diese abklingen. Ein professioneller Begleiter wird dich dabei nicht pushen und deine Grenzen stets achten.

Ist Breathwork Hyperventilation?

Rein technisch betrachtet ist jede Form der Atmung, bei der du über den tatsächlichen aktuellen Bedarf hinaus atmest Hyperventilation. Man könnte also auch sanftes tiefes Atmen, Seufzen, häufiges Gähnen dazu zählen. Personen die bereits mehr Erfahrung mit Breathwork haben, nutzen die positiven Effekte der Hyperventilation - für eine gelingende Breathwork-Session ist es jedoch nicht notwendig sich in Krämpfe oder ähnliches zu atmen (auch wenn dies medizinisch betrachtet ungefährlich ist). Es ist viel wichtiger auf den eigenen Körper zu hören und die Atmung dem eigenen Wohlbefinden anzupassen.  

Shallow water blackout

Mancherorts wird transformatives Atmen mit Luftanhalten geübt (bei mir nicht).

Wichtige allgemeine Infos, falls Du Luftanhalten praktizierst:

mache transformatives Atmen ohne und in Kombination mit Luftanhalten niemals im Wasser! Das ist lebensgefährlich, da es zum "Shallow-Water-Blackout" führen kann. Wenn Du intensiv atmest, verlierst Du CO2. Dadurch kannst Du viel länger die Luft anhalten, weil der primäre Atemantrieb fehlt. Dadurch merkst Du unter Umständen nicht, wann die Sauerstoff-Sättigung abnimmt und Du kannst kurzzeitig bewusstlos werden - was an Land kein Problem, im Wasser aber lebensgefährlich ist.

Wer hält den Raum?

Für dein emotionales und mentales Wohlbefinden ist es außerdem essentiell, dass Du von Menschen begleitet wirst, die einen sicheren Raum halten können. Es ist wesentlich, dass Du dich nicht irgendwo hin-pushst, sondern die Atmung frei fließen lässt und selbst steuerst wie tief und intensiv Du atmest. Ein erfahrender Atem-Begleiter wird dich nie irgendwohin pushen, sondern deine Grenzen respektieren und achtsam für dich da sein. Höre immer auf dein Gefühl. Du spürst augenblicklich, wenn Du einen Raum betrittst, ob Du in guten Händen bist, oder nicht.

Bewusstseinsverändernde Substanzen

Bewusstseinsverändernde Substanzen sind leider allerorts sehr verbreitet. Es gibt Anbieter die kombinieren Breathwork mit Pilzen, LSD, Ayahuasca oder Ähnlichem und preisen dies als hochwirksam an. Das ist aus meiner Wahrnehmung absolut das Gegenteil dessen wofür qualitativ hochwertiges Breathwork stehen sollte. Mit einem klaren Bewusstsein in eine Atemsession zu gehen, verstehe ich als unverhandelbare Grundvoraussetzung für eine echte und auch nachhaltige Atemerfahrung. Alles andere ist gefährlich und nicht im Sinne der Sache.

Alternativen zu Breathwork

Wenn transformatives Atmen aus den oben genannten Gründen für dich kontraindiziert ist, gibt es auch zahlreiche sanfte Arten wie Du Breathwork gewinnbringend für dich einsetzen kannst. Ich arbeite hier mit der Methode Oxygen Advantage. Sieh dir hierzu mein Atem-Coaching-Angebot an.